Frage
Ich (24) hab seit einem Jahr eine feste Zahnspange. Weil sich trotz intensiver Zahnhygiene (und nach Aussage der Prophylaxehelferin und des Zahnarztes perfekter Mundhygiene) immer wieder enorm viel Zahnstein an den Unterkieferschneidezähnen anlagert (liegt wohl an der Speichelzusammensetzung, alle anderen Zähne haben gar nichts), muss ich nun häufig zur Zahnsteinentfernung, weil der untere Bogen sonst nicht gewechselt werden kann. An diesen Unterkieferschneidezähnen bin ich leider so extrem schmerzempfindlich, dass ich dafür immer eine Betäubungsspritze brauche. Gels, Lösungen etc. haben gar nichts gebracht. Dabei spritzt der Zahnarzt immer am 4. Zahn rechts und links hin und und ich spüre wie alles vorne taub wird inkl. Lippe. Bei den letzten 2 Malen war das Zahnsteinentfernen leider trotz Spritze sehr schmerzhaft, das letzte Mal so schlimm, dass die Helferin nach 10 Minuten aufhören musste, weil es nicht mehr ging. Nun frage ich mich, wie das sein kann. Es ist doch eigentlich alles betäubt? Kann man sich so was einbilden? Oder wirkt das Betäubungsmittel nicht (aber die Lippe ist ja richtig taub)? Verwendet wird Septanaest 1:200000, insgesamt eine halbe Ampulle, sagt die Helferin. Woran kann es liegen, dass das trotzdem so sehr weh tut?
Antwort
Liebe(r) Unbekannte(r),
zur Betäubung der unteren vorderen Schneidezähne muss der Nerv am Nervenaustrittspunkt im Bereich der kleinen Backenzähne (Prämolaren) betäubt werden. Eine taube Lippe ist zumeist ein gutes Indiz für eine erfolgreiche Anästhesie, wobei diese meist schneller taub wird als die Zähne. Es besteht die Möglichkeit, dass entweder nicht lang genug gewartet wurde oder die Zähne eine gewisse Toleranzschwelle für das Betäubungsmittel entwickelt haben, sodass ggf. größere Mengen zur erfolgreichen Betäubung verabreicht werden müssten.
Am besten sprechen Sie Ihren Zahnarzt/Kieferorthopäden vor der nächsten Zahnsteinentfernung auf Ihre Empfindlichkeiten an.
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