Frage
Sehr geehrte Experten, nach einer Weisheitszahnextraktion im Unterkiefer vor einer Woche habe ich nach wie vor starke, bis ins Ohr ausstrahlende Schmerzen, die ich nur mit der Tageshöchstdosis Ibuprofen aushalte (und trotzdem wache ich jede Nacht vor Schmerzen auf). Ein Abszess ist es nicht und die Wunde ist oberflächlich auch gut verheilt, die Fäden wurden schon gezogen. Der behandelnde Arzt (MKG) sieht keinen Grund zur Besorgnis, obwohl er mich nun schon 10 Tage krankgeschrieben hat. Ich mache mir sehr wohl Sorgen, weil ich beim gleichen Eingriff auf der anderen Unterkieferseite vor drei Jahren eine Osteomyelitis entwickelt habe (damals laut Bericht durch eine "Fremdkörperreaktion" ausgelöst), die erst mit Antibiotika und letztlich operativ mit einer Revision behandelt wurde (von der Zahnentf. bis zur Diagnose und OP sind 6 Monate vergangen!). Der Verlauf war ähnlich, erst starke Schmerzen (damals noch stärker), die irgendwann weniger wurden, danach andauernde leichte Sch merzen beim Kauen, Abgeschlagenheit und Krankheitsgefühl. Im Moment befinde ich mich noch im Stadium "starke Schmerzen". Kann mir bitte jemand sagen, woran man erkennt, ob es wieder eine Entzündung des Knochens ist (oder vielleicht doch nur eine gestörte Wundheilung) und wie man das ggf. diagnostizieren kann (damals hat nach Röntgen und CT ein DVT den Ausschlag zur OP gegeben, aber vielleicht gibt es auch weniger strahlenlastige Verfahren wie MRT oder Blutuntersuchung?). Vor dem Eingriff habe ich übrigens Erythromycin 500mg 2 Tabletten über 5 Tage bekommen. Ich bin Nichtraucherin und Anfang 30. Kann es wirklich sein, dass starke Schmerzen eine Woche nach Extraktion "normal" sind? Ich wäre sehr dankbar für eine Expertenmeinung, da ich nicht wieder den Fehler machen möchte, zu lange mit dem Problem rumzulaufen, sodass eine weitere OP unumgänglich ist. Vielen Dank
Antwort
Liebe Patientin,
Ihre Schmerzen deuten stark auf eine Ostitis hin (Knochenentzündung). Ob sich daraus wieder eine Osteomyelitis entwickeln wird, ist momentan wahrscheinlich noch nicht abzusehen. an Ihrer Stelle würde ich die Ärzte aufsuchen, die Sie damals erfolgreich behandelt haben und ihre Sorgen schildern.
Nach frühestens 6 Wochen können knöcherne Veränderungen mithilfe eines DVTs diagnostiziert werden.
Das ist das strahlungsärmste Verfahren. MRTs sind strahlungsfrei, aber primär für die Diagnose von Weichteilveränderungen einzusetzen.
Alles Gute,
Ihre Zahnspezialisten
1 Kommentar
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Patientin am 17.03.14 11:18 | Antworten
Sehr geehrte Experten, vielen Dank für Ihre Einschätzung. Ihrem Rat entsprechend bin ich mittlerweile wieder in der MKG-Ambulanz von vor drei Jahren in Behandlung, wo die Sache nun täglich kontrolliert wird. Als Patient lässt man sich schnell verunsichern, daher sind Foren wie dieses sehr zu begrüßen.