Frage
Sehr geehrte Zahnprofis, leider muss ich ein wenig ausholen, um meine Fragestellung zu erläutern. Vor rund 2 Jahren bekam ich Zahnschmerzen in der Schwangerschaft. Der Zahnarzt den ich konsultierte ging von einer Ginginvitis aus und hielt einen Karies aufgrund meines ansonsten kariesfrreien Gebisses für unwahrscheinlich. Zwar war ich kritisch ergen der doch immer wieder auftretenden Schmerzen aber auch wegen seiner Ankündigung in der Schwangerschaft jede Behandlung ohne Betäubung durchzuführen wartete ich bis mein Kind geboren war. Man stellte fest, dass der Zahn komplett vom Karies zerfressen war und führte eine Wurzelbehandlung durch. Diese gestaletete sich sehr aufwedig mit 6 Reinigungsanwendungen usw. Ein Jahr nach der Füllung trat eine starke Entzündung auf, die ich sehr spät bemerkte, weil sie nicht schmerzte. Die Zahnärztin entschied den Zahn zu ziehen. Sie verschrieb 1 Mal Clinda-Saar und zog anschließend den noch entzündeten Zahn. Seitdem war ich mehrmals dort, weil die Entzündung immer noch vorhanden ist (zu bemerken an der Schwellung). Mittlerweile scheint auch die Wurzel des Nachbarzahns angegriffen (Aufbissschmerz, empfindlich bei Erschütterung). Meine Zahnärztin möchte weiter abwarten und geht davon aus die Beschwerden würden von alleine nach einiger Zeit zurückgehen ansonsten möchte sie den Zahn so wie den letzten auch wurzelbehandeln. Ich bin kritsich und stehe auch einer Wurzelbehandlung dieses Zahns kritisch gegenüber. Wäre diese notwendig (der Zahn ist ja grundsätzlich nicht beschädigt durch Kries, Trauma o.?.). Ich würde meine Zahnärztin gerne davon versuchen zu überzeugen die ganze Sache noch einmal hartnäckig und bis zum vollständigen Ausheilen der Entzündung antibiotisch zu behandeln. Wie sehen Sie das?
Antwort
Liebe Susanne,
auch ohne die Befunde zu kennen, scheint uns der Zahnverlust tragisch und unnötig. Leider gibt es Phänomene wie die sogenannte "hidden caries" (versteckte Karies), bei denen ohne Röntgenbilder verschiedener Projektionen keine Defekte zu erkennen sind. Und während einer Schwangerschaft sollten Rö-Bilder möglichst vermieden werden (-eine Lokalanästhesie ist während der gesamten Schwangerschaft möglich, weil es Anästhetika gibt die nicht plazentagängig sind!!!). Trotzdem zeigt die Erfahrung, dass die Zähne durch moderne Endodontie (Wurzelkanalbehandlungen) mit nahezu 100% Wahrscheinlichkeit gerettet werden können. Allerdings braucht man dazu spezielle Kenntnisse und Erfahrungen. Unser Rat lautet daher, noch einmal eine zweite Meinung bei einem ausgewiesenen Spezialisten für Endodontie einzuholen - auch wegen der offensichtlich noch nicht abgeheilten Entzündungim Bereich des gezogenen Zahnes. "Von alleine" wird diese definitiv nicht abklingen.
Danach sollten Sie in der Lage sein, sich für eine der angebotenen Behandlungsalternativen zu entscheiden.
Alles Gute,
Ihre Zahnspezialisten
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