Frage
Sehr geehrte Zahnspezialisten, ich muss zwei Backenzähne mit Teilkronen versorgen lassen. Es geht um die Zähne 16 im Oberkiefer und 46 im Unterkiefer. Mir wäre eine Variante wichtig, wo möglichst zahnsubstanzschonend gearbeitet werden kann und die vor allem lange haltbar ist. Die Ästhetik ist mir zwar wichtig, aber nicht der wichtigste Punkt. Das heißt, eigentlich müsste eine Teilkrone aus NEM bei beiden Zähnen ausreichend sein. Der Zahnarzt, bei dem ich zur Beratung war, wollte aber unbedingt, dass ich mich für Keramik entscheide. Nach meinen Informationen ist das auch die ästhetischste und verträglichste Variante, aber eben auch die Teuerste, zusammen mit Gold. Ich habe im Vorfeld gelesen, dass für die Keramikvariante zudem viel mehr Zahnsubstanz geopfert werden muss als bei NEM und dass erhöhte Bruchgefahr besteht, wenn man die Zähne fest aufeinanderbeißt oder mit den Zähnen knirscht. Der Zahnarzt sagte, ersteres stimme auf keinen Fall und letzteres könne man so pauschal nicht sagen. NEM als Material hat er als längst nicht so haltbar wie Gold oder Keramik bezeichnet. Stimmt das? Bei Zahn 46 ist die alte Kunststofffüllung sehr großflächig und sitzt recht nahe am Nerv. Macht es in Bezug auf die Entfernung von Zahnsubstanz einen Unterschied, ob ich mich für eine Teilkrone aus Vollkeramik entscheide oder für eine keramikverblendete Teilkrone aus NEM? Hier wäre es natürlich schön, wenn eine zahnfarbene Lösung möglich wäre. Ich möchte aber auch vermeiden, dass der Nerv verletzt wird und eine Wurzelbehandlung nötig wird. Ich bin extrem unsicher und wäre für eine Einschätzung sehr dankbar!
Antwort
Hallo Stefanie,
ohne die Zähne oder wenigstens ein Röntgenbild gesehen zu haben, können wir Ihnen nur schwer zu einerLösung raten. Grundsätzlich ist tatsächlich NEM ausreichend, aber unverblendet. Die sinnvollsten Alternativen sind tatsächlich Edelmetall oder Kermai, da insbesondere das sog E-Max.
Die Entscheidung für das eine oder andere richtet sichweniger nach der zu opfernden Zahnhartsubstanz. Wichtiger ist vielmehr. ob Keramiken absolut trocken verklebt werden können. Je weiter die ursprüngliche Füllung unters Zahnfleisch reicht, desto schwieriger wird das. Fragen Sie Ihren Zahnarzt doch einfach , ob er die Teilkronen unter Kofferdam (Gummituch zum Trockenlegen, absolut notwendig bei Keramikinlays und -teilkronen im Seitenzahnbereich) einsetzen will.
Es gibt bei der Materialwahl wohl noch etwas zu bedenken. NEM und Gold werden in der Regel mit Zinphosphatzement eingesetzt. Das ist auch für stark vorgeschädigte Zähne gut verträglich.
Keramik wird mit Kunststoff eingeklebt. Das ist aufwändig, fehleraufwändig und führt öfter als der Zinphosphatzement zu anschließenden Zahnproblemen.
Alles Gute,
Ihre Zahnspezialisten
1 Kommentar
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Stefanie Jäschke am 18.02.14 11:03 | Antworten
Sehr geehrte Zahnspezialisten, vielen Dank für Ihre Antwort. Das erleichtert mir die Entscheidung.