Fragen Sie den Zahnarzt!

Kostenloser zahnmedizinischer Rat


Frage

Hallo,

vor zwei Wochen stellte mein Zahnarzt ein großes Loch unter einer Plombe fest, im oberen rechten Kiefer der vorletzte Backenzahn (Weisheitszähne habe ich keine).

Es schloss sich eine wurzelbehandlung an, zunächst wurde der Zahn fast komplett gesäubert, allerdings musste dann erst ein Provisorium drauf. In einem zweiten Schritt sollten die Kanäle dann komplett gereinigt werden.

In der Woche dazwischen wurde mehrfach ein Medikament in den Zahn gefüllt und der Zahn gespült.

Am Dienstag dieser Woche wurde dann das zweite und abschließende Mal gereinigt, gemessen und gespült.

Es wurde festgestellt, dass von den drei Wurzeln zwei schon trocken waren, die dritte noch ganz leicht feucht an der Spitze, die Ärztin wollte daher noch sichergehen dass sie nicht zu früh zumacht und hat nochmal Medis reingemacht und den Zahn verschlossen.

Vom ersten zum zweiten Mal messen hat sich eine Messdifferenz ergeben, ich glaube es hatte von 20 auf 19,5 abgenommen, gemessen wurde mit so einen Metallspitzen und einem elektrischen Gerät, welches ganz komisch piepste. auch wurden Kontrollröntgen-Untersuchungen gemacht, während denen in meinem Zahn wieder solche Metallspitzen waren.

Kann diese Meßdifferenz sein bzw. hat sich die Ärztin vielleicht beim ersten Mal einfach vertan ? Ist das etwas Schlimmes ?

Was mich aber irritiert ist folgendes: der Zahn ist ja jetzt mit einem Provisorium verschlossen. In Ruhe merke ich nichts, Schmerzen habe ich keine. Wenn ich aber fester aufbeiße, ordentlich kaue ist der Zahn wie druckempfindlich, es ist kein richtig durchziehender Schmerz sondern eher ein ziehen, das habe ich auch wenn ich seitlich mit der Zunge zu fest drücke.

Kann dies von dem häufigen Spülen, säubern und auf- und zumachen kommen ? Ich wäre einfach für jeden Rat dankbar, ich bin mit der Ärztin sehr zufrieden auch wenn sie sehr jung ist aber sie hat sich z.B. auch eine Lupenbrille dazugeholt und alles erklärt. Aber man hört soviel von Komplikationen, Abszessen usw. dass es mir ein wenig Sorge macht.

Zudem fliege ich am 10.11. weg...und möchte einfach kein Risiko eingehen.

Danke !

Antwort

Hallo Lenchen,

zunächst mal hat Ihre Zahnärztin ganz viel richtig gemacht: je mehr man spült, desto besser wird der Zahn von Innen desinfiziert! Auch die Benutzung einer Lupenbrille ist schon sehr gut. Und wenn Ihre Zahnärztin auch noch unter Kofferdam (Gummituch über dem Zahn) gearbeitet hat, ist das ganz toll. Das Piepsen und der Metallstab heisst, dass Ihre Zahnärztin ein sogenanntes "elektrometrisches Längenmessgerät" benutzt, um festzustellen, wie lang der Wurzelkanal genau ist.

Man kann das ungefähr mit einem Tiefenmessgerät bei einem Taucher vergleichen. Je nachdem wie sauber der Kanal schon war oder welches Spülmittel verwendet wurde, kann sich eine leichte Längendifferenz ergeben (bei Ihnen 0,5mm). Und die "Metallspitzen" sond High-Tech-Feilen aus einer Titanlegierung. Die benutzt man, um die Wurzelkanäle zu reinigen.

Dass Ihr Zahn noch aufbissempfindlich ist, kann durchaus normal sein. Manchmal ist es aber auch ein Hinweis darauf, dass es noch einen 4. oder ganz selten auch 5. Wurzelkanal gibt. Fragen Sie Ihre nette Zahnärztin doch einfach mal, was das sein kann.

 

Alles Gute,

Ihre Zahspezialisten

Schreiben Sie einen Kommentar:

Kommentare werden aus redaktionellen Gründen nur mit kurzer Verzögerung veröffentlicht.

nach oben