Frage
Hallo, ich habe da mal eine Frage bezüglich der Milchzähne. Mein Sohn ist wahrscheinlich in der Kita auf den Mund gefallen. In der letzten Woche entdeckte ich eine gelbe Blase (Fistel) im Zahnfleisch. Gestern waren wir beim Kinderzahnarzt und dieser hat ein Röntgenbild gemacht, wo man sieht, dass es sich entzündet und sich eine Fistel gebildet hat.
Sie haben ein Loch in den vorderen Schneidezahn gebort und meinten, dass ich jetzt 2 Wochen spühlen soll und wenn die Entzündung weg ist, der Milchzahn leider gezogen werden muss. Ich möchte eigentlich einen Zahnerhalt, ich meine Freunde von mir haben mehrere abgestorbene Zähne, aber es sind schon die 2ten und die mussten nicht gezogen werden?
Warum muss der Milchzahn dann gezogen werden?
Antwort
Liebe Karin,
im Milchzahngebiss hat der Schutz der bleibenden Zahnkeime die unter den Milchzähnen im Knochen liegen die höchste Priorität. Bei einem Trauma ann es im Milch- und bleibenden Gebiss zu Verletzungen des Nerven kommen, die ihn absterben lassen. Beim Abbau des Nerven kommt es zu einer Entzündung, die sich dann z.B. in durch einen Fistelgang entleert. Im bleibenden Gebiss wird anschließend eine Wurzelkanalbehandlung gemacht, das heißt totes Nervengewebe mit speziellen Instrumenten bis zur Wurzelspitze entfernen, desinfizieren und dicht abfüllen.
Bei Milchzähnen läuft das prinzipiell anders: je nach Alter des Kindes drückt der bleibende Zahn von unten gegen den Milchzahn, sodass die Wurzeln resorbieren. Dann sind Wurzelkanalbehandlungen nur noch eingeschränkt möglich, weil man potentiell den bleibenden Zahnkeim dadurch verletzen kann.
Die Meinungen teilen sich jedoch, ob man den Zahn "offen lassen" sollte. Nach neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen, klingt die akute Entzündung nach Nerventfernung und Desinfektion (ggf. plus zusätzliche medikamentöse Abschirmung) auch mit einem dichten Verschluss des Zahnes ab. Die Gefahr beim Offenlassen besteht darin, dass ständig eine Reinfektion durch Bakterien der Mundhöhle stattfindet.
Alles Gute,
Ihre Zahnspezialisten
Schreiben Sie einen Kommentar:
Kommentare werden aus redaktionellen Gründen nur mit kurzer Verzögerung veröffentlicht.