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Frage

Ich habe letzten Dezember eine Teleskopprothese auf 6 Implantate im Oberkiefer bekommen. Ich habe keine eigenen Zähne mehr im Oberkiefer.
Die Prothese hat von Anfang an in der Form und im Biss nicht gepasst, hat aber zunächst fest gehalten und hat sich auch gut heraus nehmen lassen und gut einsetzen lassen.
Die Backenzähne auf der linken Seite standen zu weit nach innen, auf der rechten Seite haben sie nach rechts neben die unteren gebissen. Es war so, als ob ein Schlag von links alles nach rechts verschoben hätte. In der 3. Nacharbeit wurden neue Zähne 3.-5. rechts eingesetzt, die dann zu klein waren. Ab diesem Zeitpunkt habe ich rechts eine Bewegung nach unten bemerkt (gefühlt 1mm), wenn ich links etwas st?rker zugebissen habe. Es wurden weitere 5 Nacharbeiten vorgenommen, wie Kappen verengen, Unterfüttern, künstliches Zahnfleisch und Form und Grüße der Zähne korrigiert, Biss korrigiert.
Nachdem alles nichts geholfen hat und sich immer noch die rechte Seite nach unten bewegt hat wurden die Pfeiler wieder heraus geschraubt, exakt auf 90% nachgearbeitet, ein neuer Abdruck gemacht (Löffel?) und neue Kappen erneut und parallel geschliffen. Danach hat die Prothese genau 10 Tage fest gehalten, dann war das Wippen wieder da. ?
Der Zahntechniker hat gesagt, dass dies wie eine neue Anfertigung der Prothese war.
Mein Zahnarzt hat mir gesagt, dass die Prothese "bombenfest2 sitzen muss und nicht wackeln darf. ?
Ich war bei einem anderen Zahnarzt wegen einer 2. Meinung. Der hat behauptet, dass das Wippen ein bekanntes  Problem  sei, für herausnehmbare Prothesen  normal  sei, und ich mich daran gewöhnen würde. Meine alte Teleskopprothese vor den Implantaten auf meinen eigenen Zähnen war auch herausnehmbar und hat nicht gewackelt, 12 Jahre lang. -
Bevor ich meinem Zahnarzt und dem Techniker eine letzte Chance gebe (Nacharbeit Nr. 11) und bei Misserfolg dann einen Gutachter einschalten werde, möchte ich gerne von einem Fachmann wissen, ob ich das Wippen in Kauf nehmen muss oder muss die neue Prothese ganz fest sitzen muss, ohne Wippen?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die einseitige Belastung der Implantate auf der linken Seite durch den Zwang, immer mit der "Wippe" zu spielen, gut sein kann. Außerdem kommen dadurch auch vermehrt Essensreste unter die Prothese.
Vielen Dank für Ihre Antwort im Voraus!
 

Antwort

Liebe Karola,

Sie müssen das "Wippen" auf gar keinen Fall in Kauf nehmen!
Es ist ausgesprochen schädlich, weil es durch ungleichmäßige Belastung zu Pfeilerlockerungen kommen kann. Bitte bestehen Sie auf einer sg. "Remontage" unter Verwendung eines ATB´s (anatomischer Transferbogen).

Lassen Sie die genommenen "Bisse", mit deren Hilfe Ober- und Unterkiefermodelle zueinander ausgerichtet werden, auf eden Fall in einer 2. Sitzung überprüfen. Das heißt, der Zahntechniker fertigt anhand der nach dem 1.Biss eingegipsten Modelle nochmals einen sogenannten Bissträger an. Der wird Ihnen (ohne Betäubung) eingesetzt. Sie müssen beim Zubeißen auf diesen Bissträger ein 100%ig gleichmäßiges Gefühl haben (ohne Wippen).

Zusätzlich sollte Ihr Zahnarzt sogenannte Checkbisse in Protrusions (Vorbiss)-Stellung und in Laterotrusions (Seitbiss)-Stellung nehmen. Damit kann der Zahntechniker Ihr Bewegungsmuster in den Artikulator ("Kiefersimulator") programmieren. Nur so lässt sich Zahnersatz ohne Fehlkontakte herstellen bzw. einschleifen.

Und nur so lässt sich die von Ihnen beschriebene Schaukelbewegung der Prothese eliminieren.

 

Mit freundlichen Grüßem,

Ihre Zahnspezialisten

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