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Frage

Guten Tag, folgendes Problem: Ich habe drei kariöse Zähne, welche zeitnah behandelt werden sollten. Bei zwei Zähnen davon muss wohl ziemlich nah an den Nerv gebohrt werden. Ich neige dazu bei Behandlungen insbesondere wenn es weh tut, unkontrolliert zuzubeißen und den Mund für die weitere Behandlung nicht mehr zu öffnen. Auch habe ich schon mehrfach bei Schmerzen während der Behandlung vor Schreck mit dem Arm um mich gehauen und den Zahnarzt getroffen, was ja auch ein Gesundheitsrisiko für mich darstellt, falls dieser dann mit dem Bohrer abrutscht. Das hat mir in der Vergangenheit schon mehrfach Probleme gemacht. Schmerzspritzen vertrage ich nicht, da mir davon übel wird und ich Kreislaufprobleme bekomme. Ich habe es schon mit Akkupunktur und Hypnose versucht, was bei mir ebenfalls nicht gewirkt hat. Beruhigungsmittel und Narkosen möchte ich aus Angst nicht haben und lehne sie daher ab.
Daher bin ich auf den Gedanken gekommen mir während der Behandlung einen sog Kieferspreizer ansetzen zu lassen, damit ich während der Behandlung meinen Mund nicht schließe und  nicht zubeißen kann und meine Zunge nicht in die Nähe des Bohrers kommen kann und mich deshalb freiwillig mit Gurten an Handgelenken und Kopf fixieren zu lassen, um so eine sichere und gefahrlose Behandlung zu ermöglichen. Dies hört sich zwar drastisch an, scheint aber die einzige praktikable Lösung für mich zu sein. Das wäre mir jedenfalls immer noch lieber als eine Sedierung oder gar Narkose. Kann man eine solche Vorgehensweise dem Zahnarzt vorschlagen und ist sie praktikabel? Ich schäme mich ein wenig, dies dem Zahnarzt vorzuschlagen. Vielleicht können Sie mir bei der Lösung dieses Problems einen Rat geben. Vielen Dank im voraus.
Mit freundlichen Grüße
Andre

Antwort

Hallo Andre,

ihre Vortstellungen klingen in der Tat drastisch. Ein Zahnarzt hat für gewöhnlich immer die Möglichkeit durch eine Spritze (Lokalanästhetikum) vor einer Behandlung eine Schmerzfreiheit im betreffenden Gebiet zu erzielen.

Ihre beschriebene Reaktion darauf (Übelkeit, Kreislaufbeschwerden) sind ungewöhnlich. Es ist wichtig, dass sie vor einer Spritze gut gegessen haben und dass keine anderen Erkrankungen gegen eine Lokalanästhesie sprechen. Es gibt auch unterschiedliche Präparate, sodass durchaus noch andere Substanzen für eine Betäubung in Frage kommen, bei denen Sie keine Reaktionen zeigen.

Ihre Idee der Fixierung während einer Behandlung wird wahrscheinlich nicht umgesetzt werden können und unterstützt nur ihre Angst vor einer Behandlung.

Wir würden Ihnen raten, einen Zahnarzt aufzusuchen, der mit Angstpatienten Erfahrung hat, sich Zeit nimmt, um mit Ihnen die Behandlung durchzusprechen und bei einem vertrauensvollen Verhältnis noch einemal versucht, Ihnen eine Spritze zu geben.

Auch wenn die bislang mit Hypnose oder Akupunktur keine guten Erfahrungen gemacht haben, können wir Ihnen empfehlen, dass auch hier bei einem vertrauensvollen Verhältnis zum Behandler gute Ergebnisse unterstützend erzielt werden können.

Alles Gute wünschen Ihnen

Ihre Zahnspezialisten

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