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Frage

Thema: Zahnersatz, CMD, Kreuzbiss (leicht)

Sehr geehrte Damen und Herren,

auf Grund schlechter Zahnsubstanz, Zähne knirschen, pressen, evtl. auch im Zusammenhang mit dem leichten Kreuzbiss (links) habe ich zahlreiche Zahnbehandlungen hinter mir.
Vor einigen Jahren wurde mittels Funktionsanalyse die optimale Kieferstellung gesucht und zunächst durch Schienenversorgung über mehrere Monate erprobt. In dieser Stellung kamen meine Kiefergelenke zur Ruhe. Die danach versuchte Einstellung am Gebiss durch Einschleifen und Überkronen misslang allerdings. Schlecht sitzende Kronen (Frühkontakte) und 3 Zähne, die das Überkronen nicht überlebt haben waren die Folge. ...(weitere Behandlungen folgten mit nicht viel besserem Ergebnis; der Biss passt jedenfalls immer noch nicht)
Vor Verzweiflung war ich jetzt in einer Privatzahnklinik, die mir vorschlug, alle Kronen an den Backenzähnen und 3 Brücken in einer Sitzung unter Vollnarkose zu erneuern. Nur so könne optimal der Biss eingestellt werden (Einstellung des Kiefergelenkes über Ultraschall oder so???) . Da ich selbst nicht weiß, wo mein Unterkiefer ?hingehört?, ist meine Mithilfe zur Bissanpassung (Abdruck usw.) nicht unbedingt forderlich.
Meine Frage: Ist es wirklich die beste oder sicherste Methode, die Stellung zu korrigieren, indem man alle Backenzähne gleichzeitig in einer Sitzung korrigiert? Für mich klingt es erst einmal plausibel, da in der Vergangenheit die einzelnen Behandlungen zu ständigen neuen Bisssituationen geführt haben. Außerdem ist inzwischen mein Trigeminus angegriffen.
Über eine Auskunft diesbezüglich würde ich mich sehr freuen. Danke.
 

Antwort

Liebe Simone,

die erste Behandlung hatte eigentlich den richtigen Ansatz (Schienenvorbehandlung, usw.) Offensichtlich ist leider die Umsetzung des Schienenbisses in einen definitiv getragenen Ersatz mißglückt. Generell ist es schwierig, eine korrekte Bissposition ohne jeden Anhaltspunkt zu finden. D.h. wenn alle sog. Stützzonen aufgelöst werden, indem alle Backenzähne gleichzeitig behandelt werden, weiss man eigentlich nur noch, daß man frei im Raum schwebt- aber nicht wo! Wenn dazu auch noch alle Informationen über die Muskulatur fehlen, weil die Behandlung in Vollnarkose ausgeführt wird, kommt noch ein Schwieigkeitsgrad hinzu. Experimentell kann man zwar unter MRT-Kontrolle Kiefergelenke positionieren. Aber ob die gefundene Position auch für das jeweilige muskuläre System die richtige ist, läßt sich so keinesfalls feststellen, denn eine "korrekte" Gelenkposition gibt es nicht. Und das so etwas mit Ultraschall funktioniert, glauben wir erst recht nicht! Wir würden Ihnen raten, sich mit Prof. Dr. Holger Jakstedt von der zahnmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig zusammenzusetzen. Ihre Probleme sind sein Spezialgebiet, und er kann Ihnen bezüglich einer sinnvollen Behandlung sich weiterhelfen.

Freundliche Grüße, Ihre Zahnspezialisten

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