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Frage

Ich bin seit Wochen in Zahnwurzelbehandlung - angefangen hat es mit einer eitrigen Schwellung (Abszess ) die aufgeschnitten werden musste … höllische Schmerzen … seitdem ging es Schritt für Schritt bergauf . Heute sind wir an einem Punkt wo der Zahn nur noch durch ein gelegentliches Pochen auf sich aufmerksam macht - ca. alle 2 Wochen bin ich beim Zahnarzt und wir wechseln das Medikament.

Ein Kanal ist immer noch sensibel, und so vergeht Woche um Woche - jetzt kam der Zahnarzt mit dem Beschluss : Wir bekommen das nicht in den Griff da muss eine WSR her. Damit bin ich aber gar nicht einverstanden ... da man ja kaum von Schmerzen sprechen kann - eher unangenehmes sensibles Gefühl. Auf den Röntgenbildern ist bis heute keine Entzündung zu sehen  ...

  • Ist eine WSR wirklich notwendig?
  • ist es besser die Zahnwurzel zu füllen und abzuwarten ?
  • oder ist es besser weiter Medikament einzulegen und auf Besserung warten ?

Antwort

Lieber Patrick,

eigentlich ist es bei einer nach heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen durchgeführten Wurzelbehandlung nicht mehr nötig, die medikamentösen Einlagen so häufig zu wechseln.

Das kommt üblicherweise nur vor, wenn

  1. nicht unter Kofferdam gearbeitet wird und Bakterien aus der Mundhöhle in den Knochen geraten;
  2. Wurzelkanäle nicht gefunden werden und so weiter für eine Entzündung sorgen können oder
  3. die Wurzelkanäle nicht ausreichend aufbereitet und desinfiziert wurden.

Heutzutage macht man Wurzelspitzenresektionen (WSR) nur noch in Ausnahmefällen, z.B. wenn ein Kanal so stark gekrümmt ist, daß man ihn nicht ausreichend säubern kann oder wenn ein abgebrochenes Instrument auf normalem Wege nicht entfernt werden kann. Bevor Sie sich einer Wurzelspitzenresektion unterziehen, empfehlen wir Ihnen, sich noch einmal bei einem Spezialisten für Endodontie zu informieren.

Informationen über Spezalisten in Ihrer Nähe bekommen Sie z.B. über die Deutsche Gesellschaft für Endodontie. Faustregeln für eine sachgerecht durchgeführte Wurzelkanalbehandlung sind: Arbeiten unter Kofferdam, Verwenden von Lupenbrille mit Licht  oder Mikroskop sowie die Benutzung von Nickeltitaninstrumenten.

 

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